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Etikette
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Artistry by Okazaki Teruyuki
Dojo
Kun
Hitotsu!
Jinkaku kansei ni tsuto nuru koto.
Seek
perfection of character - Suche
nach der Perfektion deines Charakters
Hitotsu!
Makoto no michi o mamoru koto.
Be
faithful - Sei
aufrichtig, loyal und zuverlässig
Hitotsu!
Do ryoku no seishin o yashinau koto.
Endeavor
- Sei
achtsam in Deinem Streben
Hitotsu!
Rei gi o omonzuru koto.
Respect
others - Ehre
die Prinzipien der Etikette
Hitotsu!
Kekki no you o imashi muru koto.
Refrain
from violent behavior - Verzichte
auf Gewalt
Wissenswertes
01. Die
Ursprünge des Karate-Do
02. Entwicklung des Shotokan Karate-Do
03. Entwicklung des Wortes Karate-Do
04. Geschichte des Karate
05. Der Einfluss von Meister Funakoshi
06. Der Einfluss von Tsutomu Ohshima
07. Karate
08. Was ist Karate ?
09. Wesen und Elemente des Karatesports
10.
Karate - Ursprung und Philosophie
11. Karate-Do
12. Budo - was ist das?
13.
Karate - Philosophie
14.
"Karate ni sente nashi" (im
Karate gibt es keinen Angriff).
15.
Sportkarate
16.
Lebensbegleitend
Okinawa
In dem südlich
von Japan gelegenen Land, dem früheren Königreich der
Ryukyu-Inseln - der heutigen Präfektur Okinawa - stand einst
die Wiege des Karate.
Niemand weiß, wann auf den Ryukyu das Karate zum ersten mal
in Erscheinung trat. In der Vergangenheit wurde diese Kunst
von Außenstehenden stets streng geheim gehalten; daher sind
uns von ihr keine schriftlichen Nachrichten überliefert.
Zweimal in der Geschichte der Ryukyu-Inseln wurden Waffen
durch einen Regierungserlass verboten; das erste mal vor über
fünfhundert Jahren und ein zweites mal zweihundert Jahre später.
Diese Verbote übten natürlich einen bedeutenden Einfluss auf
die Entwicklung des Karate aus.
Die meisten Historiker stimmen darin
überein, dass die einzigartige okinawanische Form des
waffenlosen Kampfes, das Karate, seine Entstehung diesem
zweiten Verbot verdankt, denn es zwang die Einwohner Ryukyus
dazu, ein Mittel zur waffenlosen Selbstverteidigung zu finden.
Wahrscheinlich sind einige der waffenlosen Kampftechniken
schon vor dem Einfall der Satsuma (1609) ausgeübt worden, so
dass dieses neue Verbot nur die Fortentwicklung bereits
existierender Methoden beschleunigte.
Natürlich könnten auch einige
Kenpo-Stile in ihrer ursprünglichen Form überliefert worden
sein. Jedenfalls ist es denkbar, dass die beiden Vorläufer
des Karate-Do, das Okinawa-te und das To-de, in etwa dieser
Weise entstanden sind, wobei sich das Erstgenannte auf die
chinesische Kenpo-Tradition, das Letztere dagegen auf
einheimische Kampftechniken zu beziehen scheint. Die
Geschichte der Kampfkünste in China kann mehr als
sechstausend Jahre zurückverfolgt werden.
In dieser kriegerischen Zeit wurden
aus der Notwendigkeit heraus, den Feind auf dem Schlachtfeld
zu bezwingen, ständig neue Kampfmethoden und Techniken
erfunden. Diese alten Kampftechniken wurden erstmals durch die
Bemühungen dreier Männer, Ta Shang Lao-ch'un, Ta-yi Chen-jen
und Yuan-t'ien, systematisiert. Sie schufen, was man die
"Drei Primitiven Schulen der Kampftechniken" nennen
könnte. Ihre Systeme wurden über Generationen von Schülern
hinweg weitergegeben. Es wurden Verbesserungen vorgenommen,
die schließlich zu den hochverfeinerten Techniken unserer
Tage führte.
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Funakoshi
Gichin, geboren 1868 in Shuri auf Okinawa
und ursprünglich als Hauptschullehrer tätig, wird heute als
Begründer des Shotokan-Karate
angesehen. Sein Stil basiert auf Matsumuras Shorin Ryu.
Shoto war Funakoshis
Künstlername und bedeutet Pinienrauschen - seine erste eigene
Trainingshalle (im Frühjahr 1935 in Tokyo eingeweiht) wurde
aus diesem Grund Shotokan genannt. Diese Bezeichnung
wurde später für seinen Karate-Stil übernommen. Funakoshi's
Zielsetzung war:
Schulung von Geist,
Charakter und innerer Einstellung. "Bevor du den Gegner
besiegst, musst du dich selbst besiegen."
"Man kann sehr sehr
lange trainieren, aber wenn man immer nur Hände und Füße
bewegt und wie eine Marionette umherspringt, dann ist Karate
nicht anders als Tanzen lernen. Man wird die Hauptsache
verfehlen. Es wird so nicht gelingen, die Quintessenz des
Karate-Do
zu begreifen." - Funakoshi Gichin, J. Hyams (1979, 87)
Wichtig war ihm außerdem
auch der Selbstverteidigungsaspekt des Karate. Von Funakoshi
stammt die im heutigen Wettkampfkarate kaum mehr beachtete
Maxime: "Im Karate gibt es keine erste Hand." (D.h.
ein Karateka
soll niemals, auch nicht präventiv, zuerst angreifen.)
Funakoshis dritter Sohn Yoshitaka
Giko entwickelte 1938-1945 als Hauptlehrer im Shotokan-Dojo
tiefere und längere Stellungen und ab 1943 Gohon-Kumite,
Sanbon-Kumite
und Ippon-Kumite.
Insgesamt ein dynamischerer und kämpferischerer Stil. Außerdem
den Mawashi-Geri, Yoko-Geri-Kekomi, Yoko-geri-Keage,
Ura-Mawashi-Geri und Fumi-Komi. Kase Taiji Sensei
entwickelte zeitgleich als Schüler Yoshitakas den Ushiro-Geri
und den Keiten-Geri.
Professor Nakayama Masatoshi
(1913-1987), Schüler von Gichin Funakoshi, studierte
1937-1946 unter anderem in China Kampfkünste. Er gründete
1949 an der Takushoku-Dai Universität mit Nishiyama und
Takagi die Japan Karate Association JKA (Nihon Karate Kyokai).
Nakayama entwickelte das Jiyu-Kumite
welches später die Grundlage für den Wettkampf im Shotokan-Karate
darstellte. Die spezielle Form des Kumite
ermöglichte eine realistischere Kampfsimulation und eine gute
Grundlage für die strategische Analyse, die auch zur
Verbesserung der Selbsteinschätzung führte. Die korrekte
Ausführung der Techniken wurde durch die Schiedsrichter
kontrolliert. Nach dem Krieg war Nakayama Direktor der
sportwissenschaftlichen Fakultät der Takushoku-Universität
in Tokyo. So kam es erstmals zu einer wissenschaftlichen
Aufarbeitung des Karate. Standardwerke wie das reich
bebilderte "Dynamic Karate" und die mehrbändige
Buchserie „Karate-Perfekt“ entstanden.
Sportwissenschaftliche Zusammenarbeit mit Okazaki Teruyuki (*
1931) damals in der JKA, an der Universität von Long Island
in New York. Entwicklung von Wettkampfregeln 1951 an der
Waseda-Universität mit Oshima. Mitglieder der JKA waren u.a.
Kase Taiji, Kanazawa Hirokazu, Enoeda Keinosuke, Tsuyama
Katsunori, Shirai Hiroshi, Yahara Mikio, Kawasoe Masao, Tanaka
Masahiko, Abe Keiko, Asai Tetsuhiko.
Nach dem Tode Funakoshis spalteten
sich die Anhänger Funakoshis in zwei Gruppen. Eine ist die
Japan Karate Kyokai, die andere die Shotokai von Egami. Egami
Shigeru (1912-1981), mehr Mystiker, Schüler Funakoshis,
lehnte Nakayamas Weg als zu sportlich ab und gründete 1958
das Shotokai Karate. Shotokai Karate veranstaltet keine Wettkämpfe.
Die Katas
sind mit den Shotokan-Katas weitgehend identisch. Nach
der Abspaltung der JKA veränderte Egami sein Karatekonzept,
das sich bisher an Yoshitaka Funakoshis Auffassung anlehnte,
wobei er beeinflusst wurde vom Aikido, Tai Chi Chuan, und
Qigong. Heute zeigt sich das Shotokai mit extrem tiefen
Stellungen, die zur Selbstverteidigung ungeeignet erscheinen.
Hier unterscheidet sich die Shotokai stark vom dynamischen
Karate der JKA unter Nakayama, die heute versucht zu ihren
Wurzeln zurückzukehren.
Kanazawa Hirokazu (* 1931), gründete
1974 mit den Meistern Asano Shiro, Miura Masuru, Nagai Akio,
Kawasoe Masao und Koga Rikuta die Shotokan Karate
International SKI.
Professor Kase Taiji (*1929-2004)),
gründete 1989 mit Meister Shirai Hiroshi die WKSA in Mailand,
die 1999 in die Shotokan-Ryu-Kase Ha Instructor Academy
überging. Nach Nakayamas Tod konnte er sich mit der immer
weiter um sich greifenden Versportlichung des Karate-Do
innerhalb der JKA nicht mehr identifizieren. Am 24.November
2004 starb Shihan Kase.
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Kara -
Leer
Te -
Hand
Do - Weg
In den Anfängen
gab es mehrere Bezeichnungen für die heute so bekannte
Kampfkunst Karate-Do.
Diese waren Okinawa-Te, Tode
oder auch einfach nur Te.
Mit der Zeit erfolgte schließlich eine Wandlung des Wortes Tode
in Karate-Do. Diese Bezeichnung entstand wohl im Jahre
1929 und soll damals von Meister Gichin
Funakoshi eingeführt worden
sein.
Mitentscheidend für die Wandlung war
die Aussprache. Die Silbe To im Wort Tode kann
auch als Kara
ausgesprochen werden und De hat die gleiche Bedeutung
wie Te. Aus Tode entstand das Wort Karate.
Anfangs hatte das Schriftzeichen Kara die Bedeutung China,
wurde jedoch aus mehreren Gründen in Leer geändert.
Zum einen war es der philosophisch-moralische Sinngehalt der
Silbe Leer, zum anderen sollten die Assoziationen zu
China vermieden werden, wegen des japanischen Nationalismus
jener Zeit. Und nicht zuletzt sollte der Aspekt der
Waffenlosigkeit hervorgehoben werden.
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Die Geschichte von Karate kann
ca. 1400 Jahre zurückverfolgt werden bis zu Daruma,
Gründer des Zen Buddhismus in Westindien. Daruma wird
nachgesagt, den Buddhismus in China eingeführt zu
haben, zusammen mit geistigen und physischen
Lehrmethoden, die bei vielen Schülern totale Erschöpfung
zur Folge hatten. Mit der Absicht, den Schülern mehr
Kraft und Ausdauer zu vermitteln hat er eine
progressive Trainingmethode entwickelt, welche er in
dem Buch, Ekkin-Kyo, festhielt. Dieses Buch wird als
allererstes Buch über Karate überhaupt angesehen.
Das körperliche Training,
stark beeinflusst durch Daruma`s philosophische
Prinzipien, wurde in Shaolin Tempeln im Jahr 500
n.Chr. gelehrt. Shaolin (Shorin) kung-fu aus Nordchina
zeichnet sich durch sehr vielfältige, schnelle und
dynamische Bewegungen aus; die Shokei-Schule aus dem südlichen
China war eher für kraftvolle und klare Techniken
bekannt. Diese beiden Stilrichtungen fanden ihren Weg
nach Okinawa und hatten viel Einfluss auf Okinawa`s
eigene Kampfmethoden, genannt Okinawa-te (Hand von
Okinawa) oder einfach nur te (Hand). Ebenso
verantwortlich für den hohen Entwicklungsgrad von
unbewaffneter Kampftechnik auf dieser Insel war das
Verbot von Waffen, welches es für lange Zeit in der
Geschichte von Okinawa gab.
Zusammenfassend kann man
sagen, dass sich Karate in Okinawa aus der Kombination
von zwei Kampftechniken entwickelte. Die Erste,
benutzt von den Einwohner von Okinawa, war sehr
einfach und extrem effektiv und vor allem, sehr realitätsnah
da sie in vielen Jahrhunderten im tatsächlichen Kampf
angewandt wurde. Die Zweite, viel kunstvoller und
durch philosophische Hintergründe geprägt, war das
Produkt aus der historischen Kultur von China. Diese
beiden Herkunftsarten erklären den doppelten
Charakter von Karate – extrem gefährlich und
effizient, aber gleichzeitig eine sehr ernste und
strenge Disziplin und Philosophie mit der Betonung von
Gewaltlosigkeit.
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Meister Gichin
Funakoshi war der
erste Karate-Experte, der Karate-do auf dem
japanischen Festland in 1916 einführte. Da Meister
Funakoshi als einer der wenigen in alle wichtigen
Karatemethoden von Okinawa eingeweiht war, lehrte er
eine Kombination aus den verschiedenen Stilrichtungen
als eine einheitliche Disziplin. Diese Methode wurde
bekannt als Shotokan (wörtlich übersetzt “Haus von
Shoto“, Funakoshi`s Künstlername). Aufgrund der
starken Popularität dieser Stilrichtung in Japan und
später, in der ganzen Welt, wird Funakoshi allgemein
als „Vater des Modernen Karate-do“ angesehen.
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Tsutomu
Ohshima war einer der
letzten Schüler von Meister Funakoshi (1948-1953), er
studierte bei ihm während er auf der Waseda Universität
in Tokyo, Japan, war. In 1955 kam Ohshima in die USA
und war der Erste, der dort Karate lehrte. 1959 wurde
die Southern California Karate Association (SCKA) gegründet,
welche über die Jahre zu einer nationalen
Organisation, Shotokan Karate of America, heranwuchs
wodurch sich Meister Ohshima`s Einfluss auf der ganzen
Welt bemerkbar machte.
Trotz der zurückgezogenen
Art von Meister Ohshimas frühen Lehren in den USA,
verbreitete sich die Info über seine Lehren schnell
und die Mitgliederzahl stieg permanent. Im August 1957
wurde Meister Ohshima gebeten, eine Karate
Demonstration im Rahmen der jährlichen Nisei Woche zu
zeigen, einem Judo Wettkampf, der in der Kovasan Hall
in Little Tokyo, Los Angeles, stattfand. Dies war die
erste öffentliche Demonstration von traditionellem
Shotokan Karate in den USA und wurde seitdem eine jährliche
SKA Veranstaltung. 1958 wurde ein separater Karate
Wettkampf Teil der Nisei Woche unter der Leitung von
Meister Ohshima. Das Nisei Turnier ist nun der älteste
Karate Wettkampf, der in den USA stattfindet und
Meister Ohshima hält nach wie vor den Vorsitz.
Zusätzlich zu der Gründung
von SCKA, gab es in 1959 noch mehrere andere
historisch wichtige Ereignisse für Shotokan Karate of
America. Im Juli fand das erste US Special Training
statt. Im Dezember belohnte Meister Ohshima insgesamt
6 seiner Schüler mit dem Shodan Rang (erster
Schwarzgurt-Grad) und machte sie somit zu den ersten
in Amerika trainierten Schwarzgurten im Shotokan
Karate. (Diese 6 waren Caylor Adkins, George Murakami,
Mas Norihiro, Jordan Roth, Roe Suzuki und George
Takahashi.)
1960, drei Jahre nach dem Tod
von Meister Funakoshi in Japan, führte Meister
Ohshima die Schwarzgurte des Waseda Karate Clubs auf
eine Tour nach Okinawa und zu dessen Karate Experten.
Dies war seit vor dem zweiten Weltkrieg der erste
offizielle Besuch durch Schüler, die vom japanischen
Festland kamen.
Ein Hauptereignis in der
Geschichte des US Karates fand 1967 statt, als Meister
Ohshima die erste organisierte Gruppe von Karatekas
(Karate Schülern) von Amerika nach Japan brachte um
durchs Land zu reisen und dort ihr Können zu zeigen.
In den zwei Wochen in Japan, hinterließ die Gruppe,
die aus 36 Schwarz-, Braun und Weißgurten inkl. 2 aus
Kanada und 2 aus Europa, bestand) einen starken
Eindruck durch den hohen Grad an Entwicklung, den
Karate in den USA erreicht hatte. Dieser Besuch führte
unter Meister Ohshima`s Seniors in Japan zu großem
Interesse an dem Karate in Amerika. 1968 lud Meister
Ohshima den Senior Isao Obata, den ersten „Anführer
des Keio University Karate Clubs“ nach Amerika ein.
Während seines Aufenthalts betreute und trainierte
Senior Obata persönlich Meister Ohshimas Schüler.
1970 wurden 5 SKA Mitglieder
(John Beltram, Don DePree, Jeff Klein, Ron Thom und
Henry Wilkerson) geehrt, indem sie dazu erwählt
waren, als Team in dem ersten Weltturnier des
Karate-do, welches in Tokyo, Japan stattfand, Amerika
zu repräsentieren. Ihre beeindruckende Darbietung
verstärkte den internationalen Ruf von Shotokan
Karate of America.
Ein weiterer Besuch aus
Japan, der von grosser Bedeutung war, fand 1973 statt,
als Meister Ohshima und SKA Senior Shigeru Egami nach
Amerika einluden. SKA organisierte eine grosse
Demonstration für Senior Egami und er ehrte alle,
indem er selbst lehrte und unterrichtete.
In 1975, aufgrund von SKAs Beteiligung bei der
“Amateur Athletic Union”, wurde die vollständige
Verantwortung für das dritte Karate-do Weltturnier
Amerika anvertraut. Teilnehmer aus 35 Ländern kamen für
diesen Anlass nach Long Beach, Kalifornien. Es war
eine grosse und schwierige Aufgabe, aber es verstärkte
immens das Ziel, den „Weg“ des Karate zu
verbreiten durch verstärkte Kommunikation, größeres
Verständnis des Karates und dem Knüpfen von
konstruktiven Kontakten mit Kampfkünstlern und
Lehrern auf der ganzen Welt.
1975 lud SKA Senior Tadao
Okuyma nach Amerika ein um die Mitglieder zu betreuen.
Er leitete auch persönlich Meister Ohshima in täglichem
Training. Um den 20.ten Geburtstag von SKA in 1976 zu
feiern, wurde eine denkwürdige Feier veranstaltet,
die eine öffentliche Darbietung und ein Turnier
enthielt. Hochrangige Karateexperten kamen aus der
ganzen Welt, um diesen Anlass zu feiern. Zahlreiche
Reden und Ehrungen wurden abgehalten, ebenso eine Präsentation
für Meister Ohshima vom Ratsvorsitzenden Bob Farrell
in Namen der Stadt Los Angeles, um ihn für seinen
selbstlosen Einsatz und seine Hingabe für Karate,
seine Schüler und die Öffentlichkeit seit über
zwanzig Jahren zu loben. SKA wurde durch die
Anwesenheit von Senior Kamata-Watanabe aus Japan
besonders geehrt, welcher die Einladung gern annahm.
Senior Kamata-Watanabe sprach zu den Mitgliedern,
betonte daß alle Mitglieder von SKA stolz auf ihre
Verbindung zu Meister Ohshima sein können und dass
sie daran teilhaben, die grösste und traditionellste
Karate Organisation nach den Lehren von Meister
Funakoshi weiterzuentwickeln.
Der Höhepunkt der
Geburtstagsfeier fand während der speziellen Dan
(Schwarzgurt) Prüfung statt, die von Senior
Kamata-Watanabe persönlich geleitet wurde und
zusammen mit Meister Ohshima im Melrose Dojo in Los
Angeles stattfand. In der angespannten Atmosphäre im
Dojo, überfüllt mit SKA Mitgliedern, die die
Schwarzgurte beobachteten, wurden drei Männer (Caylor
Adkins, Sadaharu Honda und Daniel Chemla) als erste überhaupt
außerhalb Japans in den Rang des Godan (5.
Schwarzgurt-Dan) erhoben, dem höchsten Rang, der
erreicht werden kann. Dieses Ereignis kennzeichnete
das Erwachsenwerden von Shotokan Karate of Amerika!
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07)
Karate
Karate ist
eine alte Kampfkunst und traditionell eine erstklassige,
effektive Selbstverteidigung, bei der der ganze Körper
eingesetzt wird. Sie fördert das Selbstbewusstsein und die
Gelassenheit. Im Training und Wettkampf werden alle Techniken
mit Fuß oder Faust vor dem Auftreffen gestoppt. Der Verzicht
auf Trefferwirkung hat oberste Priorität.
|
Karate
fördert die Persönlichkeit, die Selbstbeherrschung und
die Konzentration |
|
Verantwortungsbewusstsein
und die Achtung vor dem Gegner werden systematisch
aufgebaut. |
|
Karate
kann von Menschen aller Altersstufen erlernt werden. |
|
Karate
bietet vielseitige Anforderungen an den Körper und
Geist und ist somit ein idealer Ausgleich zum
Alltagsstress. |
|
Karate
schult Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Beweglichkeit
in hohem Maße. Bewusstes Atmen und Konzentrationsübungen
machen aus dem Kampf die Kunst, mit leeren Händen zu
siegen. |
Wo?
In unseren
zahlreichen im Bundesgebiet angesiedelten Vereinen, die
japanisch Dojo heißen, wird Karate mit den
unterschiedlichsten Angeboten für Kinder, Jugendliche, Frauen
und Senioren angeboten.
Wie
oft?
Neben den
regelmäßig wöchentlichen Trainingsstunden in den Dojos gibt
es darüber hinaus die Möglichkeit, an Wochenendlehrgängen,
Turnieren oder auch Trainingslagern im In- und Ausland
teilzunehmen.
Was
ist zu beachten?
Eine
aufwendige Ausrüstung fällt weg. Es wird lediglich ein
Karate-Gi benötigt. Der Gi hat eine äußerst bequeme Form
und lässt jegliche Bewegung zu. Trainiert wird barfuß.
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Karate
- Ursprung und Philosophie
Karate ist ein
Kampfsport, dessen Ursprünge bis etwas 500 Jahre n.Chr. zurückreichen.
Chinesische Mönche, die keine Waffen tragen durften,
entwickelten aus gymnastischen Übungen im Lauf der Zeit eine
spezielle Kampfkunst zur Selbstverteidigung. Diese Kampfkunst
galt auch als Weg der Selbstfindung und Selbsterfahrung. Als
Sport ist Karate relativ jung: Erst Anfang dieses Jahrhunderts
entstand in Japan aus der traditionellen Kampfkunst ein
Kampfsport mit eigenem Regelwerk.
Auch heute
noch spiegelt sich im Karate-Do die fernöstliche Philosophie
wider. Übersetzt bedeutet "Karate-Do" soviel wie
"der Weg der leeren Hand". Im wörtlichen Sinn heißt
das: der Karateka (Karatekämpfer) ist waffenlos, seine Hand
ist leer. Das "Kara" (leer) ist aber auch ein
ethischer Anspruch. Danach soll der Karateka sein Inneres von
negativen Gedanken und Gefühlen befreien, um bei allem, was
ihm begegnet, angemessen handeln zu können.
Im Training
und im Wettkampf wird dieser hohe ethische Anspruch konkret:
Nicht Sieg oder Niederlage sind das eigentliche Ziel, sondern
die Entwicklung und Entfaltung der eigenen Persönlichkeit
durch Selbstbeherrschung und äußerste Konzentration. Die
Achtung des Gegners steht an oberster Stelle.
Karate
- ein Sport für Körper und Geist
Karate wird
leider oftmals gleichgesetzt mit Bretterzerschlagen. Dieses
Vorurteil entstammt öffentlichen Schauvorführungen, die auf
Publikumswirksamkeit abzielen und Karate zur zirkusreifen
Artistik erklären. In Wirklichkeit ist Karate jedoch alles
anderes als ein Sport für Selbstdarsteller. Im Training und
Wettkampf werden Fuß- und Fauststöße vor dem Auftreten
abgestoppt. Voraussetzung dafür ist Selbstdisziplin,
Verantwortungsbewußtsein gegenüber dem Partner und natürlich
eine gute Körperbeherrschung, die im Kihon (Grundschule)
systematisch aufgebaut wird. Aufgrund seiner vielseitigen
Anforderungen an Körper und Geist ist Karate ideal als
Ausgleich zu den Anforderungen des Alltags: Der Karateka
trainiert Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Beweglichkeit.
Das macht fit! Mit Entspannungstechniken, Atemübungen und
Meditation steigert er seine Konzentrationsfähigkeit und
schult die eigene Körperwahrnehmung.
Karate
- eine moderne und wirksame Selbstverteidigung
Viele Karateka
üben ihren Sport aus, um sich im Notfall selbst verteidigen
zu können. Und tatsächlich ist Karate eine wirksame und
praktikable Verteidigungsart. Kraft und körperliche Statur
spielen in der Karate-Selbstverteidigung nur eine
untergeordnete Rolle. Wichtiger sind Schnelligkeit,
Geschicklichkeit und Gelassenheit. Nur wer bei einem Angriff
nicht in Panik gerät, kann sich sinnvoll verteidigen. Deshalb
vermitteln spezielle Lehrgänge neben technischen Fertigkeiten
auch die psychologischen Komponenten der Selbstbehauptung und
Selbstverteidigung.
Diese Aspekte machen Karate-Selbstverteidigung insbesondere für
Frauen und Mädchen interessant.
Karate
- ein Sport für uns alle
Ob
Ausgleichssport, allgemeine Fitneß oder Selbstverteidigung,
Karate eröffnet allen Altersgruppen und Interessenlagen ein
breites sportliches Betätigungsfeld.
Karate ist
nicht nur spannend für alt und jung. Durch die Vielseitigkeit
fördert Karate Gesundheit und Wohlbefinden. Auch deshalb
haben sich viele junge und ältere Menschen für diesen Sport
entschieden. In den meisten Vereinen gibt es Anfängerkurse,
die den Einstieg leicht machen: Stufe um Stufe wachsen
Geschicklichkeit und Leistungsvermögen. Die farbigen Gürtel
der Budosportarten sind dabei Hilfe und Ansporn.
Karate
- Wettkampf und Tradition
Im Karate
werden grundsätzlich zwei Wettkampfdisziplinen unterschieden:
Beim "Kumite" (Freikampf) stehen sich zwei Karateka
auf einer Kampffläche gegenüber und versuchen, wertbare Stoß-,
Schlag- und Trittechniken anzubringen. Die Kriterien sind so
gehalten, daß Verletzungen der Kampfpartner ausgeschlossen
sind: wer sich nicht daran hält, wird disqualifiziert!
Die Disziplin
"Kata" ist eine Abfolge genau festgelegter Angriffs-
und Abwehrtechniken gegen mehrere imaginäre Gegner, die sich
aus verschiedenen Richtungen nähern. Man unterscheidet rund
50 verschiedene Katas, deren Ästhetik im Einklang von
Kampfgeist, Dynamik und Rhythmik liegen.
Manche Kata
wurde über Jahrhunderte von Generation zu Generation
weitergegeben und ist Zeuge der Tradition des Karate.
Jedem
Vereinsmitglied ist die Teilnahme an Wettkämpfen und
Turnieren freigestellt - ob im Kumite oder in der Kata, das
entscheidet jeder selbst!
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"Wie
die polierte Oberfläche eines Spiegels alles widerspiegelt,
was davor steht und ein ruhiges Tal auch leise Töne
widerhallt, so soll der Karateschüler sein Bewusstsein von
Egoismus und Bosheit entleeren, damit er auf alles, was ihm
begegnet, richtig reagieren kann. Das ist die Bedeutung von
Kara oder leer in Karate."
In den
letzten 20 Jahren wurde in Europa Karate als äußerst harte
Art der Selbstverteidigung bekannt. Insbesondere durch Film
und Fernsehen wurde diese fernöstliche Kampfsportart als äußerst
brutal hingestellt, und die Anfänger dieser Sportart kamen in
den Ruf, eine Art von Schlägertypen zu sein. Beeinflußt
wurde diese öffentliche Meinung durch Demonstrationen, bei
welchen das Zerschlagen harter Gegenstände durch die
Handkante dominierte.
In
Wirklichkeit erzieht die harte körperliche und geistige
Selbstdisziplin eines langjährigen Trainings den Karateka zu
einem weitgehend ausgeglichenen Menschen, der höchste Achtung
vor dem Leben und der Gesundheit des Mitmenschen hat.
Aus der ursprünglichen
Selbstverteidigungskunst Karate wurde in den letzten Jahren
ein sehr vielseitiger Sport entwickelt, der im wesentlichen
aus drei Hauptelementen besteht:
Kihon
(Grundschultraining)
Der Anfänger
in einem Karate-Dojo beginnt zunächst mi der Grundschule. Sie
umfaßt zahlreiche Abwehren, Faust- und Fußstöße, wobei
besonderer Wert auf einen korrekten Stand, auf Gleichgewicht,
Atmung und Treffgenauigkeit gelegt wird.
Besonders
wichtig ist eine Konzentration aller körperlichen und
geistigen Kräfte, um ein Ziel in Sekundenbruchteilen
anzugreifen. Man könnte es in etwa mit der Fähigkeit
vergleichen, die ein Mensch "auf Abruf" entwickeln
kann, wenn er sich plötzlich in hoher Gefahr sieht -
beispielsweise als Gefangener in einem brennenden Raum. Kräfte,
die einem normalerweise nicht zur Verfügung stehen, werden
frei und ermöglichen ihm, eine schwere Tür zu durchbrechen.
Um ein Maximum an Schnelligkeit zu erzielen, wird der
zuschlagende Teil des Körpers entspannt gehalten - bis
unmittelbar vor dem Auftreffen. Dann jedoch spannt sich der
gesamte Körper, unterstützt vom Kiai-Ruf der Karateka, der
mittels Muskelspannung der unteren Bauchdecke entsteht. Es
soll erreicht werden, daß eine vollkommene Einheit entsteht -
über den korrekten Stand, Atmung, Timing des
Muskelkraft-Einsatzes des gesamten Körpers bis zur
Auftreff-Fläche - in größter Schnelligkeit und absoluter
Treffgenauigkeit.
Kihon kann man
einzeln oder in Gruppen durchführen. Wird es in der Gruppe
durchgeführt, so findet es Unterstützung und Kontrolle durch
ein inspirierendes Anfeuern, die Kommandos des Übungsleiters.
Gute Kommandos sind etwas gekonntes, sie erfordern Einfühlungsvermögen
in die körperliche Verfassung der Gruppe. Zurückbleiben oder
Zeichen von Ermüdung wird als Schwäche empfunden - man bemüht
sich, unbedingt Schritt zu halten und erreich dadurch eine
beachtliche Steigerung und Festigkeit sowohl der Muskelkraft
als auch des Willens.
Kata
(vorgeschriebene Kombination)
Bis vor
nicht allzulanger Zeit wurden alle Kampftechniken mündlich überliefert
oder durch persönliche Anleitung weitergegeben. Es
existierten nur sehr wenige Bücher über Karate. Ein Mittel,
um sich die Techniken einzuprägen, wenn kein Lehrer dabei
war, war das Üben in festliegender Reihenfolge von
Grundabwehren und -Angriffstechniken. Äußerlich stellt die
Kata einen Scheinkampf gegenüber mehreren Angreifern dar, die
sich aus verschiedenen Richtungen nähern.
Die Kata
gleicht einem fremdartigen, faszinierenden Trainingstanz. Im
Gegensatz zum Tanz ist der Zweck jedoch nicht die Ästhetik,
als vielmehr Härte und Nutzanwendung für den Kampf. Jede
Bewegung hat ihre festliegende Bedeutung, und in jeder Folge
liegt die Erfahrung zahlreicher großer Meister.
Es gibt etwa
40 Kata. Das Kata Studium verlangt größte Disziplin, und so
mancher Karateka wählt deshalb lieber das Jiyu-Kumite, den
freien Kampf. Ein guter Karateka wird allerdings zunächst
sein Kata-Training perfektionieren, bevor er sich auf den
freien Kampf konzentriert.
Um
Selbstkontrolle und Exaktheit zu erreichen, beginnt der Anfänger
die Kata behutsam und langsam. Der Experte erweitert sie durch
ein Maximum an Dynamik und Schnelligkeit. Er wird sich völlig
der Kata hingeben und sie zu einem Ausdrucksmittel seiner
eigenen Persönlichkeit machen. Die Schönheit der Kata liegt
im Zutagetreten von Kampfgeist, Geschmeidigkeit der Bewegungen
und Rationalisierung der Aktionen.
Die Kriterien
zur Bewertung der Kata sind:
|
richtiger
Ablauf der Kata |
|
Kontrolle
der Kraft und der Spannung (Kime) |
|
richtiger
Rhythmus und Geschwindigkeit |
|
genaue
Bewegungsrichtung |
|
Ausdruck
der besonderen Elemente der Kata |
|
Stärke
der Techniken |
|
Haltung
und Kampfgeist |
|
Bei
Mannschaftskämpfen der synchrone Ablauf |
|
Ausgangs-
und Zielpunkt einer Kata müssen übereinstimmen |
Jiyu-Kumite
(freier Kampf)
Der
freie Kampf ist zweifelsohne die populärste und aufregenste
Form des Karate. Er findet als Zweikampf statt, der in alter
Zeit oft in tödlicher Niederlage endete - in Hongkong wurden
derartige Kämpfe erst im vorigen Jahrhundert offiziell
verboten.
Die Japaner
haben nicht nur die Techniken ausgebaut und verfeinert, sie
schufen auch die Voraussetzungen, daß aus dem ursprünglcihen
potentiell tödlichen Nahkampf ein Sport wurde. Feste
Kampfregeln und strikte Disziplin der Kämpfer machen faire
Wettkämpfe möglich. Im Jiyu-Kumite kann der Karateka alles
anwenden und zeigen, was er gelernt hat. Die Bedingungen sind
äußerst realistisch, und man kann von einer höchsten
ASteigerung sämtlicher Aspekte des Karate sprechen. Turniere
werden durch einen Kampfrichter kontrolliert, der sich frei
auf der Kampffläche bewegt. Zur Unterstützung bedient er
sich weiterer 4 Seitenrichter, die sich in jeder der 4 Ecken
des Kampfquadrates aufhalten. Wettkämpfe gehen gewöhnlich über
2 bis 3 Minuten, abzüglich der Zeit für Unterbrechungen.
Vor einem
Kampf verbeugen sich die Kämpfer im Stand, dann gibt der
Kampfrichter das Zeichen zum Start ("Hajime"). In
mancher Beziehung gleicht das Kumite dem Boxkampf, wobei
jedoch die Angriffe vor dem Aufprall gestoppt werden. Da keine
Handschuhe angelegt werden, und da man sämtliche Gliedmaße
in Angriff und Anwehr benutzt, ist diese Maßnahme verständlich.
Ein Beweis guter Technik ist in der Tat die Fähigkeit, im
Ziel abzustoppen. Den Gegner hart zu treffen würde zur
Disqualifizierung führen.
Die
Kampfpraxis zeigt einen freien Austausch von Angriffen,
Abwehren und Gegenangriffen, bis einer der Kämpfer einen
vollen Treffer erzielen kann. Die Trefferregionen sind genau
festgelegt. Wird ein Treffer in vorgeschriebener Haltung und
richtiger Stellung, vorschriftsmäßiger Distanz und mit
vollem Kampfgeist erzielt, so wird ein Punkt verliehen
(ippon), un der Kampf ist beendet. Fehlt dem Treffer eines der
wesentlichen Momente, so wird oft ein halber Punkt (Wazaari)
gegeben, falls die tatsächliche Wirksamkeit außer Frage
steht. Der Kampf wird dann fortgesetzt, bis die Zeit
abgelaufen ist oder einer der beiden Kämpfer durch einen
zweiten halben Punkt einen vollen Punkt erreicht hat.
Kriterien zur
Ippon-Wertung:
Die Zielregionen für eine wertbare Technik sind begrenzt auf
Kopf (einschließlich Nacken), seitlicher Hals, die Brust
(vorn und seitlich, einschließlich Solarplexus, Rippen,
Magen) und den Rücken (Rückgrat und Nieren).
Die
Bedingungen für Ippon sind u.a.:
saubere Technik, gute Haltung, starkes Kime, gutes Timing und
korrekte Distanz.
Werden die
Bedingungen für Ippon nicht erfüllt, besteht die Möglichkeit,
den Angriff mit einem halben Punkt (Waza-ari) zu werten.
Erzielt ein Kämpfer in einem Kampf zwei Waza-ari, so werden
sie als (Awasete-)Ippon gewertet und der Kampf ist ebenfalls
beendet.
Bei
Mannschaftskämpfen besteht jede Mannschaft aus 5 Teilnehmern.
Gewinner ist die Mannschaft mit den meisten Punkten.
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KARATE ist
ein Kampfsport, dessen Ursprünge bis etwa 500 Jahre n.
Chr. zurückreichen. Chinesische Mönche, die keine
Waffen tragen durften, entwickelten aus gymnastischen Übungen
heraus eine spezielle Kampfkunst zur Selbstverteidigung.
Diese
Kampfkunst galt auch als Weg der Selbstfindung und
Selbsterfahrung. Man setzt die verschiedensten Körperpartien
effizient ein, z. B. mit geraden und kreisförmigen
Fauststößen, Beintritten und außerdem mit Wurf- und
Festhaltetechniken.
Als Sport
ist KARATE relativ jung: Erst Anfang des letzten
Jahrhunderts entstand in Japan aus der traditionellen
Kampfkunst ein Kampfsport mit eigenem Regelwerk.
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11)
Karate-Do
(jap.):
"Weg der leeren Hand", Kampfkunst aus Okinawa, die
ursprünglich aus einer Synthese des okinawanischen Tode und
des chinesischen Quan-fa entwickelt wurde und sich im Zuge
der Veränderungen vom ®Bujutsu
zum ®Budo,
vom Karate-jutsu zum Karate-do verwandelte. Karate-do
betreibt keine Wettkämpfe. Es enthält Schlag-, Stoß- und
Tritttechniken, jedoch auch Würfe, Hebel und Fesselgriffe.
Die Kampfkunst wird auf der Basis mehrerer überlieferter
Kata gelehrt, in denen die Meister der Vergangenheit ihre
technischen und taktischen Kampfmethoden verschlüsselten.
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Der japanische
Begriff BUDO bedeutet übersetzt soviel wie Militär-Weg
oder Kriegskunst-Weg und ist der Oberbegriff für alle
japanischen Kampfkünste, die – im Gegensatz zu den
traditionellen Bujutsu Kriegskünsten – außer der reinen
Kampftechnik noch eine „innere“ DO (Weg) Lehre
oder auch Philosophie beinhalten.
Das
sino-japanische Kanji BU entspricht dem
alt-japanischen Takeshi und bedeutet Militär oder
kriegerisch; das Kanji DO hat die Semantik des Wortes
„Weg“.
Während BUJUTSU
der Oberbegriff der reinen Kampftechniklehre ist, welche die
Effizienz nach außen als Priorität hat, ist das BUDO
eine auf das Innere des Übenden abzielende Tätigkeit.
Bei vielen
japanischen Künsten liegt im BUDO der Sinn eher im
„Tun“ als im Ergebnis; es ist ein Prozess, dessen
Ergebnis offen und oft auch nebensächlich ist.
Die Begriffe BUDO
und Bushido (Weg des Kriegers) haben auch noch eine übertragene
Bedeutung: als Methode zur Selbstverwirklichung und
Selbstkontrolle.
Bei kaum einer
anderen Sportart tritt der "Kampf" des Wortes
"Wettkampf" deutlicher hervor als bei den BUDO-
Sportarten. Der Kampf wird durch die körperliche Berührung
mit dem Gegner unmittelbar fühlbar und bleibt nicht
abstrakt. In der Kampfsituation ist der Kämpfende allein
auf sich gestellt, er kann nicht auf Hilfe durch ein Team
hoffen. Im ursprünglichen BUDO symbolisiert der rote
Ippon nicht nur die aufgehende Sonne, sondern auch den
vollen Punkt und damit den Tod im Wettkampf.
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13)
Karate - Philosophie
Die Philosophie ist zweifellos der wichtigste Punkt eines
Karate - Trainings. Karate wird in westlichen
Zivilisationskreisen oft völlig falsch unterrichtet. Häufig
wird nur ein am Sport - Karate orientiertes Leistungsdenken
vermittelt, das der geistigen Seite des Karate völlig
entgegensteht.
Karate ist nicht nur eine an Sieg oder Niederlage zu
bemessende Kampfkunst, sondern formt den Charakter wie den
Willen des Ausübenden, so dass dieser in der Lage ist, jedes
psychische oder physische Hindernis zu bewältigen.
Karate ist in der eigentlichen Bedeutung weder ein
Wettkampfsport noch ein brutaler, menschenverachtender
Kampfstil. Wesentliche Grundlage eines Karatetrainings bildet
nach wie vor das gesunde Verhältnis zwischen Ehre, Pflicht
(Giri) und den Gefühlen, Neigungen oder Empfindungen (Ninjo).
Viele Meister aus Okinawa wehren sich noch heute gegen eine
Fehlinterpretation des Karate - Do und wollen Karate lieber
als Kampfkunst denn als Kampfsport verstanden wissen, da sich
Karate - Training sowohl aus einer körperlichen als auch aus
einer geistigen Komponente zusammensetzt.
Das erste, was ein Schüler in einem Karate-Dojo erlernt, ist
Gleichheit, Demut und Respekt.
Er sieht, dass jeder nach seinen eigenen Fähigkeiten und aus
eigener Kraft trainieren muss. Mit der zeit wächst infolge
der harten Übungen und der konsequent ausgeübten
Selbstdisziplin ein Selbstvertrauen in die ausgeführten
Techniken und in sich selbst heran.
So bildet stetes Karate - Training unter fachgerechter
Anleitung im laufe der Zeit neben Höflichkeit, Respekt,
Ehrgefühl, Achtung, Selbsteinschätzung, Bescheidenheit und
Selbstvertrauen einen festen Charakter aus.
Im Karate benötigt man neben einem starken Körper auch einen
starken Geist. Man erlangt auch auf emotionaler ebene die völlige
Selbstkontrolle.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, sich gleich zu beginn des
Trainings von jeglichem egozentrischen Gedankengut zu trennen.
Im Karate geht es nicht in erster Linie darum, einen Gegner zu
besiegen und zu gewinnen, sondern an sich selbst zu arbeiten.
Man kämpft einen inneren Kampf gegen sich selbst und kommt
auf diese Weise dem Ziel von Menschlichkeit und Bescheidenheit
einen Schritt näher.
Karatedisziplin muss in jedem Lebensbereich zur Geltung
kommen. Ist dies der Fall, wächst mit der Zeit eine eigene
Art des Denkens, Handelns und Empfindens sowie ein spezielles
Moralgefühl heran. Man entscheidet sich nur dann für einen
Kampf, wenn man nicht mehr weglaufen, den Rückzug antreten
oder sich herausreden kann.
Erst
wenn man darauf verzichtet, einen Gegner zu besiegen, obwohl
man dazu in der Lage ist, zeigt man wahre Stärke.
So ist die Kunst des Karate ein Weg (Do), der einen durch das
ganze Leben zu führen vermag, da man Karate konkret auf das
alltägliche Leben anwenden kann.
Do steht im japanischen gleichbedeutend für Tao im
chinesischen. Grundgedanke ist hierbei die in der Gründung
des alten chinesischen Weltbildes verwurzelte östliche
Philosophie. Alle dinge im Universum stehen untereinander in
Beziehung, sind miteinander verbunden und beeinflussen sich
gegenseitig (Yin - Yang Prinzip).
Für das Karate - Do bedeutet dies im übertragenen sinn:
An irgendeinem Punkt des Trainings wird der Trainierende zum
Training und das Training zum Trainierenden. Erst dann hat man
die höchste Stufe erreicht: die Harmonie zwischen sich selbst
und Karate.
Eine zentrale, von Gichin Funakoshi formulierte aussage
lautet:
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14)
"Karate ni sente nashi" (im
Karate gibt es keinen Angriff)
Nimmt man sich diesen Satz zu Herzen, so wird man erkennen,
dass man ihn neben der wörtlichen Bedeutung für das Karate -
Training im übertragenen Sinn wiederum für alle Bereiche des
täglichen Lebens anwenden kann.
Je länger man Karate praktiziert, desto mehr gelangt man zu
der Einsicht, dass man im Grunde genommen in erster Linie
einen Kampf gegen sich selbst austrägt.
Auf diese Weise bringt einen das Karate durch kontinuierliches
üben bei vollster Konzentration und einem Maximum an
Anstrengung im Laufe der Jahre zu einem besseren Verständnis
von sich und der Welt.
"Man muss sich selbst besiegen, bevor man andere besiegen
kann" lautet ein japanisches Sprichwort.
Man sollte Karate ganz lernen, in allen Aspekten, und nicht
nur die äusserlichen Techniken, wie es im Westen
normalerweise üblich ist (z.b. im Kickboxen).
Jeder schüler des Karate sollte Zwecks eines besseren Verständnisses
der von ihm praktizierten Kunst im wesentlichen über folgende
Punkte informiert sein:
- Geschichte und Entwicklung des Karate
- Kenntnis der wichtigsten Stilarten und unterschiede
derselben
- Philosophie
- Sinn der Bewegungen (speziell in der Kata)
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15)
Sportkarate
Man kann heute das Karate - Training mit Sicherheit Aufgrund
des vermehrten Sportmedizinischen-Wissens über:
- Stretching,
- Gewichtstraining,
- isometrischer Muskelaufbau,
- Ernährung,
- Sportphysiologie,
- biomechanische Bewegungsabläufe
im einzelnen gezielter aufbauen.
Jedoch mit Sicherheit nicht nach dem derzeit üblichen Motto:
altius, citius, fortius! (höher, schneller, kräftiger!).
Oder mit der Einstellung, möglichst viele Graduierungen in möglichst
kurzer Zeit zu erlangen, möglicht viele Wettkämpfe zu
gewinnen oder stets höhere Erfolge erringen zu wollen.
Wer Karate unter solchen Gesichtspunkten trainiert, dem wird
unterstellt, dass er mit der Zeit, wenn er sich aus körperlichen
und altersbedingten Gründen aus dem aktiven Wettkampfleben
zurückziehen muss, im Karate keinen Sinn mehr sehen wird und
auch keinerlei Nutzen für sein konkretes Leben aus dem
jahrelangen Training gezogen haben wird, da er den
eigentlichen Wert nie erkannt hat.
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16)
Lebensbegleitend
Dem Do der Kampfkünste (Budo) ein leben lang zu folgen, um
eine immer bessere Harmonie von Geist und Körper zu
erreichen, das heisst auch, sich klug auf die Jahreszeiten des
Lebens einzustellen.
So beruht das Training im Frühling des Lebens mehr auf körperlichen
Kräften, dann wird es technischer und reifer im Sommer,
leichter im Herbst und endlich ruhiger sowie auf innere
Empfindungen eingestellt im Winter.
Den Weg des Karatedo zu gehen, das bedeutet auch, frühzeitig
von Kraft zur Weichheit überzugehen, vom Äusseren zum
Inneren, um seine Energie optimal zu verwalten.
Weisheit beginnt an dem Tag, an dem man endlich aufhört,
endlos zu versuchen, den anderen etwas zu beweisen. Nur dann
wird auch das praktizieren einer Kampfkunst zu menschlicher
Vollkommenheit führen.
"Wa" bezeichnet das japanische Prinzip von Harmonie,
inneren Frieden, Einklang zwischen der kosmischen Energie und
den menschlichen Kräften. Wa ist Sanftmut des Geistes, die
zur Harmonie mit sich selbst und mit den anderen führt - also
der Schlüssel zum Frieden. So wird der Mensch, der langsam
und mit Geduld den Weg geht, ein neuer Mensch!
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