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Trainingszeiten Trainer
Impressum Karate
Unterstufe: 9.
Kyu - weiß 8.
Kyu - gelb 7.
Kyu - orange Mittelstufe: 6.
Kyu - grün 5.
Kyu - 1. blau 4.
Kyu - 2. blau Oberstufe: 3.
Kyu - 1. braun 2.
Kyu - 2. braun 1.
Kyu - 3. braun 1.
Dan 2.
Dan 3.
Dan 4.
Dan 5.
Dan 6.
Dan 7.
Dan Für einen
Kampfkunstinteressierten, der sich entschließt Karate-Do zu
erlernen, beginnt ein langer Weg, über dessen Ziel er selbst noch
gar keine oder eine oft falsche Vorstellung hat. Als erstes (und
anfangs auch als einziges) beginnt er, sich mit Waza auseinander zu
setzen. Er übt die verschiedensten Techniken und Kombinationen und
versucht sie in der Kata perfekt wiederzugeben oder mit dem Partner
anzuwenden. Der Schüler befindet sich nun auf der sogenannten
Form-Stufe (Shu), die den ersten Abschnitt vom Schüler zum Meister
(Shu-Ha-Ri) darstellt. Um das Voranschreiten in dieser Stufe zu
symbolisieren, wurde das Kyu-System eingeführt, das an den
verschiedenen Gürtelfarben erkennbar ist. Diese bestanden ursprünglich
aus sechs Farben, die auch heute noch Verwendung finden, allerdings
sind sie inzwischen in neun Kyu-Stufen eingeteilt worden. Um das Voranschreiten in dieser Stufe zu
symbolisieren, wurde das Kyu-System eingeführt, das an den
verschiedenen Gürtelfarben erkennbar ist. Diese bestanden ursprünglich
aus sechs Farben, die auch heute noch Verwendung finden, allerdings
sind sie inzwischen in neun Kyu-Stufen eingeteilt worden. Je weiter der Karateka im Kyu-System
voranschreitet, desto mehr Hindernisse stellen sich ihm in den Weg,
die er anfangs als solche gar nicht erkennt. Diese scheinen von außen
auf ihn einzuwirken, sind aber meist Hindernisse, die in seinem
inneren entstehen. Er begegnet verschiedenen Gefühlen wie z.B.
Zweifel oder Unlust mit denen er sich auseinander setzen muss und
die es zu bekämpfen gilt. Früher oder später gelangt jeder
Karateka auch an einen Zeitpunkt, an dem er glaubt keine
Fortschritte mehr zu machen, oder er meint, das er in allem nur
kritisiert wird. Er fühlt sich beobachtet oder glaubt seine Fähigkeiten
mit anderen vergleichen zu müssen, anstatt auf sich selbst zu
schauen und an sich zu arbeiten. Alle diese Hürden und viele weitere
begegnen dem Karateka immer wieder aufs neue, aber um aus der
Shu-Stufe herausbrechen zu können, muss er sich mit diesen Hürden
auseinander setzen und sie meistern. Denn nur so kann er einen
weiteren Schritt auf seinem Weg im Karate-Do machen und damit
Erfahrungen für sein Leben sammeln. Erreicht ein
Karateka die Stufe des ersten Dan (Schwarzgurt - Kuro-Obi), so wird
oft angenommen, dass er nun die Kampfkunst gemeistert hat. Dies ist
aber grundlegend falsch, da der erste Dan nur anzeigt, dass
der Schüler die technischen Grundlagen gemeistert hat. Er ist nun
bereit die Shu-Stufe zu verlassen und sich mit dem Geist des Budo zu
befassen. Es gibt einen einfachen Satz, der diesen Sachverhalt
deutlich wiedergibt. "Karate-Do beginnt
erst dort, wo die Technik aufhört." Das Dan-System ist deshalb noch
einmal in verschiedene Stufen unterteilt worden, um auch hier ein
voranschreiten symbolisieren zu können. Im Gegensatz zum Kyu-System
gibt es aber hier keine Unterscheidungen durch eine Gürtelfarbe,
sondern sie bleibt hier durchgehend schwarz. Es gibt zwar einige
Ausnahmen, aber diese sind eher selten zu sehen. Zum Beispiel tragen
einige höhere Dan-Träger, einen rot-weißen Gürtel, oder
binden sich sogar wieder einen weißen Gürtel um, um anzuzeigen,
das ein Meister auch weiterhin ein Schüler ist und immer wieder
alles aufs neue erlernt. Öfter verbreitet hingegen sind die
schwarzen Gürtel, die durch vielfaches Tragen langsam ihre innere,
weiße Naht preisgeben. Auch hierdurch soll der oben angesprochene
Kreislauf angedeutet werden. Der scheinbar endlose Weg des Karateka bis
zum Erreichen des Dan erscheint nun im Verhältnis zu dem,
was noch vor ihm liegt, gar nicht mehr so groß. Denn erst jetzt
erkennt er, dass der wahre Weg noch zu meistern ist. Erst mit der
Zeit begreift er die Zusammenhänge und tastet sich Schritt für
Schritt weiter. Sein Weg begann in der Form-Stufe (Shu) und führt
ihn nun über die Ha-Stufe schließlich zur Ri-Stufe. Doch dieser
Prozess ist ein Prozess, der ein leben lang andauert und ständig
Auswirkungen auf sein Leben hat. Seine Lebensweise wirkt aber
wiederum auf sein Verhalten im Dojo ein. Es entsteht also eine
Wechselwirkung bis hin zur Verschmelzung. Der Karateka trainiert nun
nicht mehr das Karate-Do, sondern er lebt es. Ein interessantes
Thema, über das sich wohl schon jeder Kampfkunstinteressierte
einmal Gedanken gemacht hat, ist die Frage nach der Zeitdauer für
die Erlangung einer speziellen Gürtelfarbe. Wahrscheinlich wurde
diese Frage zeitgleich mit der eigentlichen Idee einer Einführung
einer Rangordnung in der jeweiligen Kampfkunst "geboren".
Wobei über die "Rangordnung" noch später diskutiert
werden muss, da sie nicht dem entspricht, was im allgemeinen
darunter verstanden wird. Betrachtet man zunächst einmal die Frage
nach den Wartezeiten zwischen den einzelnen Gürtelprüfungen, so
scheint diese leicht beantwortbar zu sein. Ein Blick in die
jeweilige Prüfungsordnung offenbart uns Zeiten von einigen Monaten
bzw. Jahren für höhere Gürtelstufen. Allerdings ist nicht
ersichtlich warum eigentlich von Wartezeiten gesprochen wird. Auf
was warten wir da eigentlich? Ist Warten ein effizientes Mittel zur
Erweiterung unserer Fähigkeiten? Leider gibt es ab und zu einige
Personen, die dieses wohl zu wörtlich genommen haben und zwischen
den Prüfungen mehr gewartet als trainiert haben. Im Grunde genommen
wird aber erwartet, das der Schüler sein Wissen und Können durch
regelmäßiges Training steigert und bei seiner nächsten Prüfung
dieses auch zeigen kann. Deshalb wären Begriffe wie
"notwendige Trainingszeit" oder ähnliche sicherlich
passender. Aber ist es eigentlich überhaupt möglich
eine Zeit festzusetzen, die zwischen den einzelnen Prüfungen liegen
muss? Vernünftigerweise wurden die Zeiten als Mindestzeiten
festgelegt, denn die verschiedenen Budoformen insbesondere Karate-Do
sind nicht auf einen speziellen Typ von Mensch beschränkt. Schaut
man in die vielfältigen Vereine, so ist nicht nur jede Altersklasse
dort vertreten, sondern auch eine steigende Anzahl von Behinderten
setzen sich mit dem Wesen des Budo auseinander. Als erstes sollte
festgehalten werden, das eine Gürtelprüfung nicht mit den heute
immer mehr aufkommenden Wettkampfdisziplinen vergleichbar ist. Mit
Wettkampf sind allerdings nicht die Kumitedisziplinen im Budo
gemeint sind, sondern alle Arten von Vergleichs-"Kämpfen",
die man im Fernsehen sehen kann, und bei denen es nur um das
Gewinnen oder Verlieren geht. Im Gegensatz hierzu geht es bei der Gürtelprüfung
nicht darum, der beste, schnellste oder stärkste im Vergleich zu
anderen zu sein, einen Pokal oder eine Trophäe zu erhalten. Sondern
es geht um etwas, das gerade Karateka in der Anfangsphase überhaupt
nicht verständlich erscheint; nämlich um das, was Gichin Funakoshi
sagte: "Das höchste Ziel
im Karate-Do ist nicht der Sieg oder die Niederlage, sondern die
Perfektion des menschlichen Charakters". Wir trainieren nicht für den Trainer, den
Prüfer, die Eltern oder Freunde. Es geht nicht darum jemandem zu
beweisen wie "viel" man gelernt hat, auch wenn es für die
Prüfung erst mal so scheint. Im Budo geht es darum an sich selbst
zu arbeiten; den Weg zu gehen, für den man sich entschieden hat und
nicht halbherzig mitzulaufen, nur um sagen zu können man war dabei.
Karate-Do ist ein Lebensweg, der sich mit der Zeit immer wieder
wandelt. Deshalb muss sich auch das eigene Karate mit der Zeit verändern.
Die Art, wie wir in der Jugend trainiert haben, ist im Alter meist
so nicht mehr zu gebrauchen (z.B. Jodan Fußtritte). Das ist aber
nicht negativ zu sehen sondern eigentlich etwas wunderbares, da man
so nicht mit der Zeit stehen bleibt. Man kann ständig an sich
arbeiten und das Karate an die eigenen Fähigkeiten und
Begrenztheiten anpassen. Diese Prinzip gilt schließlich auch für
die Prüfungen. Deshalb sind bei höheren Gürtelprüfungen die
Abwehr- und Angriffstechniken freier. Jeder muss selbst die für
sich optimale Verteidigung erlernen und anwenden können. Und das
soll der Prüfling auch mit entsprechender Durchsetzungskraft in
Kihon, Kata und Kumite zeigen können. Daraus folgt schließlich,
das nicht alle ein Karate trainieren, sondern jeder sein
"eigenes" Karate erlernt - und dies ist auch der richtige
Weg. Als nächstes soll etwas Licht in das
Prinzip der Rangordnung im Karate-Do gebracht werden. Hierzu sind
zwei wichtige Begriffe zu erwähnen, nämlich Sempai und Kohai. Der
Sempai ist der zur eigenen Gürtelfarbe fortgeschrittene Schüler, während
der Kohai die Gürtelfarbe die man selbst besitzt noch erreichen
muss. Der Sensei oder Shihan ist damit für einen Kyu-Grad ein
Sempai, nämlich jemand der mehr Erfahrung im Karate gesammelt hat
als er selbst. Das kann aber bedeuten, das der Sensei unter Umständen
viel jünger sein kann als der Kyu-Grad. Das ist weder falsch noch
ungewöhnlich, obwohl es manchmal für Späteinsteiger etwas ungewöhnlich
erscheint. Wir lernen einfach von jemandem etwas, der den Weg des
Karate-Do schon länger geht als wir selbst. Der Sensei ist nicht
ein allwissender Karateka, der die perfekten Karatetechniken
erreicht hat und somit am Ende seiner Entwicklung steht; sondern er
ist jemand, der den schweren Weg den wir gerade gehen auch schon
gegangen ist. Er kennt die verschiedenen Tücken und hat diese schon
gemeistert. Aber er hat auch weiterhin den Weg des Karate-Do vor
sich und lernt wie jeder andere Schüler auch weiter. Er arbeitet an
sich und seinen Fähigkeiten, und versucht sich weiter zu
vervollkommnen. Das heißt das der Begriff
"Rangordnung" im Karate-Do völlig falsch gewählt ist.
Der Sensei ist nicht vergleichbar, mit dem obersten Chef in einer
Firma, der dem Lehrling sagt was er zu tun oder zu lassen hat. Der
Sensei oder Sempai begleitet uns auf dem Weg des Karate-Do. Er kennt
die Schwierigkeiten die uns begegnen und versucht uns in die
richtige Richtung zu lenken. Anfangs scheint im Training alles so
festgesetzt zu sein, und wir haben das Gefühl, das wir den
"richtigen" Techniken hinterher laufen. Aber mit der Zeit
wird alles wieder freier und die richtigen Bewegungen und Handlungen
ergeben sich intuitiv aus der aktuellen Situation. Und das ist es,
wohin uns der Sempai führen will, auf einen Weg den wir selbst
bestimmen und unter Kontrolle haben, und der uns nicht durch eine
andere Person vorgeschrieben wird. |
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